ZINNreich

Das Metall ist silbergrau mattglänzend und leicht schmelzbar. Es lässt sich gut verarbeiten und erfreut sich als Werkstoff seit dem Altertum großer Beliebtheit. Bedingt durch den Zinnbergbau und die steigende Nachfrage an Zinngegenständen gewann das Material ab dem 17. Jahrhundert immer mehr an Bedeutung.

Die Zinnsammlung des Museums PERLA CASTRUM – Ein Schloss voller Geschichte umfasst über 800 Objekte und lässt sich in folgende Schwerpunkte unterteilen:

  • Gegenständliches Zinn (Gebrauchszinn, Zunftzinn, bergmännisches Zinn)
  • Jagdzinn
  • Gieß-Formen
  • Schlackenproben und Gütezeichen
  • Zinnfiguren

Der Großteil der Zinnsammlung setzt sich aus Gebrauchszinn wie Trink- und Schankgefäßen oder Gegenständen für die Vorratswirtschaft oder Hygiene zusammen. Auch wertvolle Mischformen mit Glas und Keramik sind vertreten. Die Schwarzenberger Zünfte wie beispielsweise Fleischer, Schmiede und Schlosser werden durch Zunftzinn (Willkomm, Innungsgefäße) repräsentiert, das überwiegend aus dem 18./19. Jahrhundert stammt. Hierbei handelt es sich um reich verzierte Einzelanfertigungen. Bergmännisches Zinn ist in der Sammlung vor allem in Bergmannsleuchtern wiederzufinden. Besondere Einzelstücke sind eine Bergbarte aus Zinn sowie ein Agricola-Schmuckteller. Der abgeschlossene Sammlungsbereich Jagdzinn besteht aus 33 Einzelstücken und sticht mit herausragenden, filigranen Gravuren des Graveurs Erich Ebert (ehemals Aue) hervor.

Das älteste in der Sammlung enthaltene Zinnexponat ist eine Zinnkanne aus der Spätgotik. Verwendet wurde sie als Schank- und Trinkgefäß für Wein. Die um 1500 gegossene und verlötete Kanne ging 1970 als Schenkung in den Museumsbestand über.

Von stadtgeschichtlicher Bedeutung sind die Arbeiten der Schwarzenberger Zinngießerfamilie Georgi.